Bundestagsabgeordnete informieren sich vor Ort
Diskussion mit Abgeordneten über die Herausforderungen in der ambulanten Pflege Pressebericht und Bild FN / RNZ Martin Bernhard (gekürzte Fassung)
Über die Herausforderungen in der Pflege haben in der Kirchlichen Sozialstationen Osterburken, Walldürn und Mosbach mit den Bundestagsabgeordneten Nina Warken und Alois Gerig (beide CDU) diskutiert.
Walldürn. Bei dem Gespräch ging es vor allem und Personalgewinnung und Entbürokratisierung. „Im ländlichen Raum ist die ambulante Pflege teuer wegen der weiten Wege“, stellte Alois Gerig nach der Begrüßung durch Bernhard Berberich, Vorsitzender der Kirchlichen Sozialstation Hardheim-Höpfingen-Walldürn, fest. Insgesamt stehe die Branche vor „immensen Herausforderungen.“ Der Abgeordnete hofft, dass durch eine zunehmende Digitalisierung der Prozesse, schnellem Internet und Mobilfunk die organisatorische Arbeit für die Pflegenden reduziert werde. Ralf Bundschuh, kaufmännischer Leiter der Sozialstation Hardheim-Höpfingen-Walldürn, lobte das Förderprogramm zur Digitalisierung der Bundesregierung. So habe man in diesem Jahr 60 mobile Geräte für die Pflegekräfte angeschafft. Somit ist der Weg für die Digitalisierung in der Pflege frei. „Die Digitalisierung ist eine große Erleichterung“, sagte er. Allerdings wäre permanenter Mobilfunkempfang nötig. Marina Müller, Geschäftsführerin der Kirchlichen Sozialstation Adelsheim-Osterburken, wünscht sich darüber hinaus die Einführung elektronischer Unterschriften und des dgitalen Verordnungsscheins vom Arzt. Sie hat dank der Bundesförderung Tablets für die Pflegeberatung angeschafft. Meinrad Edinger, Geschäftsführer des Caritasverbands Neckar-Odenwald-Kreis, schlug vor, generell die Laufzeit von Verordnungen zu verlängern und Bestellungsurkunden zum Bevollmächtigten von Patienten zu digitalisieren.
Seit Anfang des Jahres ist die Ausbildung der Pflegeberufe neu geregelt. Junge Menschen werden zu Pflegefachleuten ausgebildet, die in allen drei bisher getrennten Bereichen Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege arbeiten dürfen. „Ziel der Generalistik ist es, den Beruf attraktiver zu machen“, erläuterte Gerig. Allerdings haben die anwesenden Vertreter der Pflegedienste bisher nicht mehr Bewerbungen erhalten als vorher.
Edinger betonte, dass Menschen den Pflegeberuf wählten, weil sie nicht mit Technik, sondern mit Menschen arbeiten wollten. „Menschen genesen auch am menschlichen Antlitz, nicht nur an Medikamenten“, sagte er. Man müsse das Berufsbild der Pflegekraft zwischen Arzt und Krankenpflege ansiedeln. Denn Patienten würden immer früher aus Krankenhäusern entlassen. „Man muss Aufgaben an die Fachkräfte abgeben“, forderte er. Das sieht auch Nina Warken so. Man sollte Pflegekräfte besser ausbilden und besser bezahlen, damit sie die Ärzte entlasten könnten. Dadurch spare man sich Verordnungskosten.. Bernhard Berberich dankte den Abgeordneten für das Gespräch und regte an, sich öfter in diesem Rahmen auszutauschen