Mitgliederversammlung der kirchlichen Sozialstation

Osterburken. Zahlreiche Delegierte und Mitglieder fanden sich im Sitzungssaal der Sparkasse Neckartal Odenwald in Osterburken zur Mitgliederversammlung der Kirchlichen Sozialstation Adelsheim-Osterburken e.V. ein. Die Kirchliche Sozialstation Adelsheim-Osterburken e.V.  wird von der Diakonie und der Caritas getragen und hat mit der Sozialstation Walldürn einen engen Kooperationspartner.

Beisitzer Steffen Ehrenfried vertrat in der Begrüßung der Versammlung den aus persönlichen Gründen kurzfristig entschuldigten Vorstandsvorsitzenden, Diakon Matthias Nasellu. Er umriss in seinen Ausführungen die „Kirchenentwicklung 2030“, die eigentlich schon viel früher begonnen habe. Die Sozialstation schaffe mit der Tagespflege ab 2024 ein neues Angebot. Entsprechende Planungen seien bereits weit fortgeschritten und ein künftig wichtiger Baustein für die Sozialstation. Ein Themenpapier werde durch den Vorstand zusammen mit Walldürn gerade erarbeitet, um sich in ökumenischem Geiste in die Kirchenentwicklungsgremien verstärkt einzubringen. Die Eigenständigkeit der Kirchlichen Sozialstation und das gewachsene ökumenische Profil sollen aber erhalten bleiben. Geplant sei zudem eine Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit als Teil der Kirche vor Ort. Es gelte regionale Angebote auf- und auszubauen. Die Kooperation mit anderen Bereichen solle vertieft werden.

Geschäftsführerin Marina Müller stellte das neue Leitungsteam der Sozialstation Adelsheim-Osterburken vor. Die bisherige Stellvertreterin Ivonne Schmidt ist seit Oktober die neue Leiterin. Sie ist schon seit September 2018 in der Pflegedienstleitung. Neue Stellvertreterin ist Tina Baumann. Die Praxisanleitung  im Rahmen der Ausbildung verantwortet Albina Fadeev. Momentan betreue die Sozialstation fünf Auszubildende. Damit leiste man zugleich einen wichtigen Beitrag für eine wohnortnahe Ausbildung. 61 Kolleginnen und Kollegen sind momentan in den verschiedenen Bereichen beschäftigt, darunter der Betreuung von Patienten und alten Menschen. Neue Kräfte werden aber nach wie vor gesucht. Leiharbeitsmitarbeiter mussten infolge des herrschenden Personalmangels temporär beschäftigt werden. Neben 263 aktiven Kundinnen und Kunden laufen zurzeit 60-70 Pflegeberatungen zur Unterstützung und Hilfe. Das Team führte in 2021 insgesamt 65.763 Hausbesuche durch.  Durch die ländliche Struktur und die damit verbundenen weiten Strecken kam der Fuhrpark der Sozialstation mit 15 Fahrzeugen auf 186.370 km. Dabei sind die zum Teil im Privat – PKW zurückgelegten Strecken noch gar nicht einbezogen. Ziel ist es, die Versorgung der Menschen sicherstellen, um es ihnen zu ermöglichen, so lange es geht zuhause zu bleiben.  Neben der Pflege, der Körperpflege, medizinischer Betreuung, der Wundversorgung und der Haushaltsführung schaffe man nunmehr Freiräume für Angehörige. Die seit der letzten Mitgliederversammlung angelaufene Kurzzeitbetreuung im Zuhause ermögliche Angehörigen Kurzurlaube. Die finanzielle Lage sei momentan zufriedenstellend. Der demographische Wandel sei deutlich spürbar. Das sei sichtbar an der Nachfrage nach Unterstützung in der Haushaltsführung und in dem Umfang der Beratungen. Die Personalkosten seien insgesamt gesunken, machten aber dennoch 76% aus. 2022 werde ein extremer Anstieg der Energie- und Benzinkosten zu verkraften sein. Die Notwendigkeit von Schutzmaterialien gegen Corona verursachte enorme Kosten. Trotz aller Probleme sei ein gestiegener Jahresüberschuss zu verzeichnen. Dieser werde in die Erweiterungen des Angebots,  vor allem in die Tagespflege investiert. Neben der folgerichtigen Entlastung des Vorstandes beschloss die Versammlung die Bestätigung des seit 2015 gültigen Mitgliedbeitrags für 2023 in Höhe von einem Euro.

Im Anschluss wurden verdiente Persönlichkeiten für ihr langjähriges Engagement geehrt. Der Dank des Vorstandes galt ihren „super Beiträgen zur Versorgung der Kunden bei Wind und Wetter“. Gerda Kunkel wurde für 25 Jahre geehrt. Tamara Pölcz-Kavanagk bekam für 20 Jahre Dienst eine Ehrung. Albina und Olga Fadeev  wurden für jeweils zehn Jahre Dienst ausgezeichnet. Ulla Schmutz erhielt für ihren 25-jährigen Dienst im Vorstand ebenfalls eine Ehrung.

Der zentrale Punkt war die Verabschiedung der Pflegedienstleiterin Simone Bermeyer in ihren wohlverdienten Ruhestand. Seit 2009 begleitete sie das ständige Wachsen der Sozialstation und den Umzug in die Räume der Sparkasse Osterburken. Das war wichtig für die Arbeitsbedingungen vor Ort. Sie hat mit ihrem Fachwissen und ihrer gewissenhaften Arbeitsweise viel zu dem beigetragen, was die Sozialstation heute ist. In ihre Zeit fielen die Modernisierung des Fuhrparks und der Homepage, darüber hinaus wurde eine einheitliche Dienstkleidung mit Logo eingeführt. Das Wohl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand für sie, die ständig Interessen abzuwägen hatte, immer an erster Stelle.  Das fand bei ihren nun ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erkennbar großen Dank. Bermeyer dankte für die gemeinsame Zeit.  Die Sozialstation Adelsheim-Osterburken sei in ihren 41 Jahren zu einem mittelständischen Unternehmen mit hohen Ansehen in der Bevölkerung für ihren Dienst im caritativ – diakonischen Auftrag geworden. Probleme durch Konkurrenz, den Fachkräftemangel und neue Gesetze seien durchaus spürbar. Auch erforderten wirtschaftliche Zwänge immer wieder Interessensabwägungen. An ihrem Abschied nach 13 Jahren sei es „Zeit, für das was war „Danke“ zu sagen. Bei ihrem ersten Urlaub nach dem Renteneintritt übergab  sie turnusgemäß 800 Euro an dankbare Kinder in einem Kinderheim in Tansania. 205 Euro waren von der Sozialstation gespendet worden. Der Abend klang bei einem Sektempfang aus.

Bild von links nach rechts:

Yvonne Schmidt,  Albina Fadeev, Gerda Kunkel, Achim Brümmer , Dr. Hannes Illge (beide Beisitzer), Simone Bermayer, Ulla Schmutz, Helga Zimmermann-Baar (beide Beisitzer), Tina Baumann, Steffen Ehrenfried (Beisitzer), Olga Fadeev , Marina Müller

Fehlend: 20 Jahre Tamara Pölcz-Kavanagk und Diakon Matthias Nasellu

WIR FREUEN UNS AUF IHRE NACHRICHT

Kontaktieren Sie uns für eine Beratung